.... in 16 Stunden gehe ich zu der ersten Beerdigung in meinem Leben von einem jungen Menschen. Mir ist heute bewußt geworden, dass doch schon eine Menge lieber Menschen um mich herum gegangen sind.
Meine Omilie (Ur-Ur-Oma), da war ich 2 oder 3, glaub ich und ich kann mich nur noch durch die Fotos an sie erinnern. Dieses alte, faltige und sicherlich auch von schlimmen Erlebnissen -während der Flucht aus Ostpreußen- gezeichnete Gesicht und ich als kleiner dicker kahlköpfiger Mops auf ihrem Schoß.
Meine Oma (eigentlich meine Ur-Oma, aber das war immer so lang), bei der ich mit meiner Mutter und meinem Onkel die ersten Jahre verbracht habe. Sie ist gestorben ..... da muß ich 19 gewesen sein. Mit auf dem Grundstück hat meine "richtige" Oma gewohnt. 5 Generationen in direkter Nähe. Ich fand es immer toll....in der Erinnerung.
Mein Opa.....kann mich leider nur noch irgendwie an sein Haus und ein paar Kleinigkeiten erinnern. An seine Frau, also die andere Oma, sind die Erinnerungen noch schwächer. Schade.
Dann ist da noch eine Freundin meiner Eltern zu früh gegangen. Aber ich war da nur mit in der Kirche.
Ich stand noch nie so bewußt an einem Sarg vor einem Grab. Und ich muß gestehen.....es ist viel Angst in meinen Gedanken. ich haber überlegt, ob ich hier darüber schreibe, weil der Tod doch immer so ein Tabu-Thema ist, aber mir hilft es.
3 Kommentare:
Liebes,
ich würde Dir so gern was tröstliches schreiben...
Aber da fehlen einfach die Worte!
Salomea
Habe in den letzten Jahren viele mir sehr nahe stehende Menschen verloren und ich kann deine Angst vor diesem Moment verstehen. Geht mir jedesmal ganz genauso.
Für mich war´s immer so, dass ich die Beerdigung an sich, wie durch eine Art Nebel erlebt habe. Im Nachhinein konnte ich mich nur an bestimmte Dinge wirklich bewusst erinnern.
Nicht mehr an den Anblick, als ich vor dem Grab stand. Ganz komisch ist das bei mir, wie gelöscht.
Viel schlimmer empfinde ich das Fehlen dieser Menschen und die gemeinsamen Erlebnisse mit ihnen, die nie wieder kommen werden.
Der Verlust.
Ich habe leider keinen direkten Trost für dich, außer vielleicht, dass man mit der Zeit lernt, anders bzw. besser mit dem Verlust dieser Menschen umzugehen. Aber dafür muss man auch erstmal den Verlust annehmen können und begreifen.
Je stärker die Gefühle für einen verstorbenen Menschen waren, desto länger dauert dieser Prozess meistens. So jedenfalls meine Erfahrung.
Der Tod an sich ist ein schwieriges Thema, er bringt uns allen nahe, dass wir sterblich sind. Es macht uns Angst...
aber der Tod ermahnt uns auch zum Leben, bewusst zu leben, wahr zu nehmen und zu genießen, dass wir unser Dasein schätzen sollten.
Vielleicht magst du nach der Beerdigung an einem schönen Ort spazieren gehen. Oder irgendwas tun, von dem du weißt, es wirkt entspannend für dich. Noch besser, wenn jemand bei dir ist mit dem du reden kannst.
Ganz liebe Grüße. Bina
Nun fällt mir gerade auf, dein Post steht schon etwas länger.
Wie geht es dir, Emely?
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